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Aktuelles

Mehr als der reine Zuckerrübentransport

03. Februar 2021

SPD Reichelsheim vor Ort bei ZAAG in Heuchelheim

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Eckhard Fritsch besuchte kürzlich gemeinsam mit Martin Ruffertshöfer die Zuckerrübenauflade- und Abfuhrgemeinschaft (ZAAG) in Heuchelheim. Die beiden Kommunalpolitiker tauschten sich mit einem der drei Geschäftsführer, Torsten Rieß, nach einem Rundgang über das Betriebsgelände ausführlich aus.  

Die ZAAG wurde am 07.01.1988 als Zuckerrübenauflade- und Abfuhrgemeinschaft Wetterau Nord GbR von 163 Landwirten des ehemaligen Hofbezirks der Aktien-Zuckerfabrik Wetterau, Friedberg-Fauerbach, gegründet. Aktuell umfasst die Gesellschaft circa 200 Mitglieder und firmiert als ZAAG Wetterau Nord GmbH & Co.KG. Der Sitz der Gesellschaft ist in Reichelsheim-Heuchelheim. Dort befindet sich der gesamte Fuhrpark, die betriebseigene Werkstatt und die Verwaltung. „Neben zwei Büroangestellten haben wir drei festangestellte Fahrer, die über das gesamte Jahr hinweg für uns fahren. Insgesamt besteht unser Netzwerk aus knapp 100 Fahrern“, erläuterte Torsten Rieß. „Unsere letzte Zuckerrübenkampagne zählte 87 Tage. 12 LKWs waren rund um die Uhr unterwegs“, so Rieß weiter.

Die ZAAG erlebte seit ihrem Bestehen nicht nur Entwicklungen im Bereich Technik, Logistik und Kommunikation, sondern auch die angebotenen Dienstleistungen entwickelten sich weiter. Aus der Grundidee, die Zuckerrüben per Selbstabfuhr in einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu organisieren, ist ein breites Dienstleistungsangebot entstanden. „Aktuell sind wir für die Landwirtschaft in mehreren Bereichen tätig: Kalkanfuhr und Kalkausbringung, Getreidetransport, Kompost- und Klärschlammtransport - inklusive Ausbringung. Wir sind im Feldwegebau und in der Unterhaltung aktiv und transportieren als Spedition landwirtschaftliche Güter. Wir bieten auch Straßenreinigungen an und erstellen Planen für Anhänger, Kipper und Ladeflächen“, zeigte der Geschäftsführer auf.

 

Besuch ZAAG 2021
Das Bild zeigt von links nach rechts: Eckhard Fritsch, TorstenRieß, Martin Ruffertshöfer

Das heutige Gelände auf dem die ZAAG tätig ist, war ursprünglich im Eigentum von PreußenElektra (E.on). Seit 1940 befand sich dort die Tiefbaugrube Heuchelheim mit allen Betriebsanlagen. 1962 wurde der Untertagebau eingestellt. Das restliche Kohlevorkommen wurde nach Umstellung der Förderung im Tagebaubetrieb abgebaut. Das gesamte Gelände wurde dann von der PreußenElektra weiterhin als Tagebaubetriebsgelände genutzt. 1991 endete die Braunkohleförderung in der Wetterau. Die Stadt Reichelsheim kaufte die Betriebsflächen und wies dort den städtischen Bauhof, eine Teich-Kläranlage, einen Waschplatz für landwirtschaftliche Fahrzeuge, der heute mit Regenwasser gespeist wird, und das Betriebsgelände für die ZAAG aus. Die Stadt trat als Eigentümer des Geländes auf und vermietete an die ZAAG. Die Verhandlungen führten der damalige Bürgermeister Gerd Wagner und Herwig Marloff, der als Vorsitzender der Wetterauer Zuckerrübenbauer zu dem Zeitpunkt agierte.

„Die ZAAG zeigt, wie wichtig es ist, dass Politik, Verwaltung und Landwirtschaft miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam Lösungen suchen. Damals wurde eine einmalige Kooperation geschaffen, die es zu erhalten gilt. Und es zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit und Vernetzung unter den Landwirten ist“, lobte Eckhard Fritsch.  „Wir werden den Dialog mit den Landwirten vor Ort auf jeden Fall fortsetzen“, ergänzte Martin Ruffertshöfer.  

Das hörte der Geschäftsführer sehr gerne. Rieß gab den Kommunalpolitikern abschließend einen Wunsch mit auf den Weg: das Ausloten weiterer Kooperationen mit der Stadt und die Intensivierung der bereits gut funktionierenden Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof.